Moderator Frank Plasberg ist „Sprachwahrer des Jahres 2012“

Keep calm und sprich Deutsch, created by [Der Mann für den Text]

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Das haben die Leser der „Deutschen Sprachwelt“ in einer Abstimmung entschieden. Plasberg leitet seit 2001 die politische Gesprächssendung „Hart aber fair“ in der ARD. Der Moderator, so die „Deutsche Sprachwelt“ zur Begründung, bestehe in seinen Sendungen darauf, Fremdwörter und unverständliche Ausdrücke zu erklären.

Die Auszeichnung „Sprachwahrer des Jahres“ würdigt seit dem Jahr 2000 vorbildlichen Einsatz für die deutsche Sprache. Bisherige Preisträger waren unter anderem Papst Benedikt XVI (2005), Natascha Kampusch, Bundestagspräsident Norbert Lammert, der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (2009) und Loriot (2011).

Ein klares NEIN zu Englisch als europäischer Verkehrssprache

Die "Deutsche Sprachwelt" fordert: Freie Fahrt für die deutsche Sprache

Die „Deutsche Sprachwelt“ fordert: Freie Fahrt für die deutsche Sprache

Durch die zunehmende Zentralisierung Europas ist auch die europäische Sprachenvielfalt bedroht. Die Einführung von Englisch als einheitlicher europäischer Verkehrssprache bedeute einen „Anschlag auf die Vielfalt der Sprachen, der Kulturen und des Denkens“. Diese Auffassung vertritt Thomas Paulwitz, Chefredakteur der Zeitschrift „Deutsche Sprachwelt“, in der neuesten Ausgabe. Die Zeitschrift mit einer verbreiteten Auflage von 25.000 Exemplaren  wird vierteljährlich vom Verein für Sprachpflge e.V. herausgegeben.

Paulwitz wendet sich scharf gegen die Bestrebungen von Bundespräsident Gauck, Bundesfinanzminister Schäuble und Altbundeskanzler Helmut Schmidt für ein „europäisches Einheitsvolk, das eine europäische Einheitssprache spricht, nämlich (eine Art) Englisch“. Dies bedeute in der Konsequenz, dass wirklich Wichtiges nur noch in englischer Sprache verhandelt würde. Die anderen Sprachen degenerierten zu Untersprachen mit eingeschränkter Funktion. Alarmsignale gebe es schon heute: So könnte in Wissenschaft und Forschung schon vieles nicht mehr auf Deutsch ausgedrückt werden, weil der Fachwortschatz nicht weiterentwickelt würde. Vor diesem Hintergrund, so Paulwitz weiter, sei es kein Zufall, dass die EU-Kommission 22 Übersetzerstellen für Deutsch streichen und 14 neue Stellen für Englisch schaffen wolle. Die deutsche Staatsführung, so das Resümee von Paulwitz, habe die Verdrängung der deutschen Sprache in der EU offenbar schon längst beschlossen.

www.deutsche-sprachwelt.de

Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat: Neue attraktive Angebote für Autoren

Logo Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat

Logo Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat

Das Münsteraner Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat stellte auf der Leipziger Buchmesse ein deutlich verbessertes Angebot mit attraktiven Optionen vor. Anstelle der bisherigen Komplettpakete wird jetzt zeichengenau abgerechnet. Dafür steht das „Kilozeichen“: So kostet der Satz eines einfachen Fließtextes einen Euro pro 1.000 Zeichen, bei aufwendigen Dienstleistungen ab zwei Euro.

Bei Book-on-Demand-Dienstleistungen haben Autoren zwei Auswahlmöglichkeiten: Wer preiswert veröffentlichen möchte und bereit ist, viel selber zu gestalten, kann Manuskript und Cover als PDF einreichen. Für die Gestaltung gibt es dann eine große Auswahl an Ausstattungsvarianten. So entsteht nach Wahl des Autoren entweder ein Buch, ein E-Book oder beides. Der Text wird in einer der Verlagseditionen veröffentlicht, erhält eine ISBN-Nummer und ist weltweit bestellbar. Das E-Book ist in allen gängigen Formaten verfügbar. Wer dagegen lieber die Profis ranlässt, gibt sein Manuskript einfach ab und lässt daraus Buch und/oder E-Book erstellen. Je nach gewähltem Veröffentlichungspaket umfasst dies Satz, Layout, Korrektorat oder Lektorat. Alle Abteilungen befinden sich innerhalb des Verlagshauses, was kurze Wege und stabile Ansprechpartner garantiert.

Speziell an ältere Autoren richtet sich das neue Biografie-Angebot von Monsenstein und Vannerdat mit Ghostwriting-Service. Wer etwas zu sagen hat, aber nicht selber schreiben möchte oder kann, führt mit „seinem“ Ghostwriter zunächst ein ausführliches Vorgespräch. Daraus entsteht ein Konzept mit individuellem Kostenvoranschlag. Es folgen mehrere Interview-Sitzungen mit dem Erzählenden, in der Regel persönlich in der Umgebung zuhause. Britta Kamp, Referentin der Geschäftsführung bei Monsenstein und Vannerdat, erläutert dazu: „Bei komplexen Themen mit umfangreichem Material, wie etwa Fotos, Briefen und Tagebüchern, und ergänzender Recherche kann die Texterstellung bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen. Ein Ghostwriter kann daher höchstens drei Erzählende betreuen“.  Der fertige Text kann dann über die Dienstleistungen des Verlagshauses als Print- oder E-Book-Variante erstellt werden.

www.mv-verlag.de

Hallo, Linus Reichlin: Kenner oder Karl May?

Cover Linus Reichlin, Das Leuchten in der Ferne (Galiani-Berlin)

Cover Linus Reichlin, Das Leuchten in der Ferne (Galiani-Berlin)

Mit dem Titel „Das Leuchten in der Ferne“ legt der Schweizer Autor Linus Reichlin seinen vierten Roman vor. Er geht einen mutigen Weg: Ohne das Land je besucht zu haben, wagt er ein Afghanistanbuch mit dem Anspruch der Authentizität. Gewährsmänner waren ein afghanischer Freund, der vor den Taliban geflohen war, zwei Bundeswehrsoldaten und  einige Kriegsreporter. Die Gespräche wurden ergänzt durch Filme und Internetrecherche, unter anderem auf der Homepage der Taliban. So ist denn das Echo auch geteilt: Während die Medienschelte von Stereotypen und Abenteuerklischees im Stil von Karl May spricht und dem Autor vorwirft, er habe die Chance auf eine klare politische Stellungnahme vertan, sprechen Kenner des Landes durchaus von stimmigen Schilderungen und Stimmungen.

Die ursprüngliche Hauptfigur, ein Stabsarzt, habe in die Irre geführt, erzählt Linus Reichlin. „Die Geschichte wurde zu eingleisig, und was lag dann näher als ein Kriegsreporter.“ Zu Beginn habe er gar keine Idee gehabt vom Leben der Menschen in Afghanistan. Selbst das Leben der einfachen Paschtunen sei ihm fremd gewesen, „und es ist auch schwierig zu recherchieren“. Inzwischen wisse er, wie einfach ein Talibankämpfer nach dem paschtunischen Stammesgesetz funktioniere: „Er ist berechenbar“, meint Reichlin, „und die wenigsten sind politisch oder religiös motiviert“. Das Herantasten und die Gespräche hätten zu einem immer kompletteren Bild gefühlt, „und irgendwann hatte ich das Gefühl, das Leben in den Schweizer Bergen meiner Heimat ähnelt dem der Bergbewohner in Afghanistan – und ab dem Zeitpunkt war es authentisch“. Er habe nur geschrieben, was durch eine Aussage oder eine Recherche belegt werden könne, „also zum Beispiel keine Gerüche“. Den Vorwurf, sein Buch sei wegen mangelnder Recherche vor Ort eine Fälschung, weist Linus Reichlin von sich: „Es ist eine gute Kopie“.

Hallo, Veronika Fischer: Auf der Zeitreise ins neue Glück

[Der Mann für den Text] Veronika Fischer auf der Leipziger Buchmesse 2013. Foto: Detlef M. Plaisier

[Der Mann für den Text] Veronika Fischer auf der Leipziger Buchmesse 2013. Foto: Detlef M. Plaisier

„Musik in Worte zu fassen, ist nicht einfach“. So schnappte sich Veronika Fischer für ihre Erinnerungen „Das Lügenlied vom Glück“ Manfred Maurenbrecher kurzerhand als Co-Autor. Der hatte für sie schon in den achtziger Jahren Texte geschrieben und konnte außerdem die West-Sicht einfließen lassen.

Als Veronika Fischer 1951 im thüringischen Wölfis geboren wurde, läuteten die Kirchenglocken. Ihr Vater musste die dritte verlorene Wette an seine Freunde begleichen, da er die dritte Tochter gezeugt hatte. Eine weitere „Niederlage“ sollte noch folgen. Mit 17 Jahren bestand Vroni, wie sie bis heute genannt wird, die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule Dresden, obwohl sie nie zuvor stimmlich ausgebildet worden war. Nach dem Staatsexamen 1973 als Solistin für Chanson und Musical gründete Veronika Fischer ihre erste Band. Schon im Folgejahr erschien der „Blues von der letzten Gelegenheit„, der auch im Westen bekannt wurde. 1975 folgte das erste Solo-Album. Mit rund 1,5 Millionen verkauften Platten wurde Veronika Fischer zur erfolgreichsten Interpretin der DDR. Doch der Erfolg trübte sich schnell ein: 1977 trennte sich die Begleitband und trat ohne Veronika Fischer als eigenständige Truppe auf. 1980 blieb ihr genialer Komponist Frank Bartzsch nach einem Konzert in West-Berlin. 1981 folgte Veronika Fischer diesem Schritt und blieb bei ihrem Mann Laszlo Kleber in West-Berlin, der mit seinem ungarischen Pass bereits dort lebte.

Den Entschluss, die DDR zu verlassen, erläutert Veronika Fischer ausführlich in ihrem Buch. „Glück und Unglück gehörten in meinem Leben immer eng zusammen“, blickt sie heute zurück. Der Neuanfang im Westen war bitter mit musikalischen Kompromissen auf Kosten der Qualität und untreuen Managern. Die Grenzöffnung erlebte Veronika Fischer allein vor dem Fernseher. Wenige Stunden später konnte sie ihre Schwester Kerstin nach fast neun Jahren Besuchsverbot umarmen. Und schon am ersten Tag stand Veronika Fischer auf der Bühne in der Dresdner Semperoper, gefeiert mit stehenden Ovationen als die heimgekehrte verlorene Tochter.

Und wer die ganze Geschichte lesen möchte: Einfach die neueste CD „Zeitreise“ einlegen und gefangen nehmen lassen!

www.veronikafischer.de

Hallo, Iris Wolff: Auf der Suche nach Identität und Heimat

[Der Mann für den Text] Iris Wolff geht auf Spurensuche in Siebenbürgen. Foto: Detlef M. Plaisier

[Der Mann für den Text] Iris Wolff geht auf Spurensuche in Siebenbürgen. Foto: Detlef M. Plaisier

„Was denkst du, gibt es Orte, die uns in die Vergangenheit blicken lassen und uns gleichzeitig die Zukunft zeigen?“ Diese hilflose Frage mit einem stummen Schrei nach Orientierung hat viele von uns schon beschäftigt. Iris Wolff erzählt in ihrem Buch „Halber Stein“ die Geschichte ihrer Suche anhand der jungen Sina, die nach dem Tod ihrer Großmutter nach über 20 Jahren an die Orte ihrer Kindheit in Siebenbürgern zurückkehrt.

Die Familie von Iris Wolff gehört zu den Siebenbürger Sachsen. Sie selbst wurde 1977 in Hermannstadt, dem heutigen Sibiu, geboren und kam im Alter von acht Jahren nach Deutschland. Ihre Kindheit erlebte sie als unbeschwertes Paradies, was sich mit der Ankunft in Deutschland schlagartig änderte. Das neue Land war keine Heimat, sondern Fremde, und Iris Wolff wollte wieder an die vertrauten Orte zu den Freunden zurück. Bis heute, so erzählt die Autorin, habe sie noch keine abschließende Antwort auf die Frage gefunden, was denn nun Heimat bedeutet. Die Ansätze sind vielfältig: Iris Wolff hat ihren Großvater zur Familiengeschichte und zur Siebenbürger Tradition befragt. Das aufgezeichnete Videodokument musste sie inzwischen mehrfach für andere Familienmitglieder vervielfältigen. Ihr Vater, Hobby-Archivar und Sammler, konnte ihr Unmengen an Material für ihre Recherche zur Verfügung stellen.

Iris Wolff dokumentiert mit ihrem Text den Verlust einer ganzen Generation. Ihr Buch ist aber nicht von Traurigkeit oder gar Klage durchzogen. Es lebt von der Schilderung flüchtiger Sinneseindrücke, wie etwa einer lichtdurchfluteten Landschaft oder dem Geruch wilder Kamille, die in ihrer Eindringlichkeit beeindrucken und zugleich ein Stück siebenbürgischer Geschichte festhalten.

Für mich ist Iris Wolff die Leseentdeckung des Frühlings.

www.halberstein.de

Hallo, Josef Brainin: Dein Staub erzählt dein Leben

[Der Mann für den Text] Josef Brainin (links) liest im Österreichischen Kaffeehaus auf der Leipziger Buchmesse 2013. Foto: Detlef M. Plaisier

[Der Mann für den Text] Josef Brainin (links) liest im Österreichischen Kaffeehaus auf der Leipziger Buchmesse 2013. Foto: Detlef M. Plaisier

Alfred ist ein Sensibler seines Fachs: Als Antiquitätenhändler behandelt er Hinterlassenschaften ebenso respektvoll wie die Menschen, die dazu gehören. Dabei agiert er zurückhaltend, macht sich nicht die Finger schmutzig. Dies ändert sich, als Alfred von einer alten Dame gebeten wird, ihr ein Bild wieder zu beschaffen, das vor siebzig Jahren während der Besetzung Österreichs durch die Nazis geraubt wurde. Alfred gerät in ein Netz von Denunziation, Vertuschung und Antisemitismus. Er macht eine Wandlung durch, übernimmt Verantwortung und bläst den Staub auf der Oberfläche gründlich fort, um die Wahrheit deutlich lesen zu können.

Schell wird klar, dass der Titel des Romans als Metapher zu verstehen ist. Nur durch Zufall fällt die Veröffentlichung des Textes mit dem 75. Jahrestag des Einmarsches der Nazis in Österreich zusammen, erläutert der Autor Josef Brainin. Das Hauptmotiv der Nazi-Raubkunst interessiere ihn auch weniger aus staatlicher Sicht. Mit der staatlichen Restitution sei er zufrieden; sie habe spät begonnen, werde aber korrekt abgewickelt. „Mir geht es um die Raubzüge durch die jüdischen Wohnungen. Auch die ehrenwerten Nachbarn haben sich schließlich bedient, und noch immer liegen irgendwo geraubte Teppiche und das Silberbesteck einer jüdischen Familie wird benutzt.“

Alfreds Wandlung kostet ihm fast seinen Ruf und sein Leben. Dass er als Sieger hervorgeht und durch seinen Einsatz auch eine positive Einstellung zu seinem Land gewinnt, kann Ermutigung sein für Kämpfer gegen den historischen Antisemitismus in Österreich. Ein Lesevergnügen!

Drei Fragen an Claudia Gülzow

[Der Mann für den Text] Claudia Gülzow präsentiert ihr Buch bei BoD

[Der Mann für den Text] Claudia Gülzow präsentiert ihr Buch bei BoD. Foto: Detlef M. Plaisier

?  Könnten Sie in Leipzig ebenso erfolgreich makeln wie in Hamburg

Grundsätzlich kann ich das überall. Allerdings habe ich mich nur auf Luxus-Immobilien spezialisiert. In Leipzig geht es mehr um Mietwohnungen und sanierungsbedürftigen Wohnraum, und davon habe ich gar keine Ahnung. In Hamburg bin ich besser aufgehoben, weil das Luxussegment dort boomt.

?  Was darf in Ihrem Haus auf keinen Fall fehlen

Ganz wichtig ist ein Swimming-Pool. Es muss natürlich einen Kamin geben. Es muss luxuriös, cool und stylish sein.

?  Ihr Buch heißt „Ungeschminkt – und trotzdem blond“. Wer darf Sie denn ungeschminkt sehen

Niemand! Mein Mann fragt sich schon seit 24 Jahren, wie ich wohl ohne Schminke aussehe …

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