Omedeto gozaimasu: Milena Quitz von der Uni Halle gewinnt japanischen Literaturpreis

Milena Quitz in Kyoto, Japan. Foto privat

Milena Quitz in Kyoto, Japan. Foto privat

Irgendwie war es ja abzusehen: Bei zwei kreativen Eltern muss das Kind doch auch so eine Ader haben. Milena Quitz studiert an der Uni Halle Japanologie und hat die vergangenen zwei Jahre in Japan gelebt. Ihre Mutter Marion arbeitet als vielseitige freie Künstlerin in Leipzig, der Vater Ivo Bauer spielt als Botschafter Leipzigs Viola im Leipziger Streichquartett und tourt rund um den Globus. Nun zieht die gemeinsame Tochter nach: Die 23jährige Milena gewann einen renommierten japanischen Literaturpreis und ließ dabei über 5.00o einheimische Bewerber hinter sich. Als Preisträgerin erhält sie nun 2.000 Euro.

Der Anfang gestaltete sich eher schleppend: Das Abitur am Evangelischen Schulzentrum gelang so lala, ein Pädagogikstudium in Chemnitz brachte keine Erfüllung. Doch da waren die kleinen Geschenke, die Vater Ivo immer mal wieder aus Japan mitgebracht hatte. So kam es dann zum Studium der Japanologie und dem Aufenthalt im Land der aufgehenden Sonne.

Manga Comic Convention auf der Leipziger Buchmesse 2014. Foto: Detlef M. Plaisier (45)

Manga-Comic-Convention auf der Leipziger Buchmesse 2014. Foto: Detlef M. Plaisier

„Das war harte Arbeit“, blickt Milena Quitz zurück. Besondere Herausforderung waren die Schriftzeichen und die Grammatik. Da kam ein Text schon mal mit roten Korrekturanmerkungen übersät zurück. Umso überraschender jetzt die Nachricht von der Auszeichnung.  Thema des Aufsatzes von Milena Quitz in 800 Zeichen war „Die Kraft der Wörter“ – quasi ein autobiographisches Thema: Jeder kann einen eingeschlagenen Weg korrigieren, indem er eine neue Tür öffnet, hinter der vermeintlich eine bessere Zukunft liegt. Für Milena waren das Menschen und Kultur Japans. In Japan selbst ist eine solche Umkehr eher ungewöhnlich. So konnte die junge deutsche Studentin inhaltlich und erzählerisch auf sich aufmerksam machen und traf gleichzeitig einen Nerv der japanischen Lebensart.

Was bleibt? „Ich habe schon viel von der Kultur Japans übernommen: Gestik, Mimik, Geräusche im Gespräch“, lacht Milena Quitz. Irgendwann wird sie ständig in Japan wohnen. Aber erstmal geht es zur Preisverleihung nach Kyoto, zu ihren Freunden und ganz viel leckerem Essen.

Schweizer Bibliothek im Clara-Zetkin-Park – ein unwürdiger Zustand

Auf dem Weg zur „Leselust“ im Clara-Zetkin-Park sah ich gestern spontan in der Schweizer Bibliothek vorbei. Wie auf diesem Blog berichtet, hatte der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband der Stadt Leipzig nach der diesjährigen Buchmesse eine Mini-Handbibliothek mit 100 Ausgaben Schweizer Literatur gestiftet. Die Bücher sind im Schachhäuschen des Clara-Zetkin-Parks untergebracht und können dort während der Öffnungszeiten ausgeliehen werden.

Partnerland Schweiz auf der Leipziger Buchmesse 2014. Foto: Detlef M. Plaisier

Partnerland Schweiz auf der Leipziger Buchmesse 2014. Foto: Detlef M. Plaisier

Bei meiner Ankunft saßen mehrere Personen vor dem Schachhäuschen und spielten Blitzschach. Als ich als Fremder das Häuschen betrat, kümmerte sich niemand darum. Ich konnte in aller Ruhe die „Handbibliothek“ ansehen: ein notdürftig gezimmertes Regal aus städtischer Produktion, darin Bücher von Schweizer Verlagen und Autoren, zum Teil noch eingeschweißt und weder thematisch noch nach Autoren geordnet. „Machen Sie sich doch Licht an!“, kommt von draußen eine Stimme.

Ich mache den Urheber aus. „Moment bitte“, sagt er, überlegt, zieht noch einmal auf dem Brett und kommt dann zu mir. Ich habe drei Bücher in der Hand. Die könne ich mit auf die Lesebänke hinter dem Schachhäuschen nehmen. Ob ich sie auch mit nach Hause nehmen könne? Klar, das geht auch. Wo ich mich denn eintragen müsse für die Ausleihe? „Eine Liste haben wir nicht. Wir haben ja mit den Büchern nichts zu tun, die stehen nur bei uns.“  Ich kann die Bücher ohne weitere Nachfrage mitnehmen. „Und denken Sie daran: Im November schließen wir das Schachhäuschen.“

Ich bin entsetzt über diesen unwürdigen Zustand. Hier ist das Kulturamt der Stadt Leipzig gefordert, nachzubessern und einen alternativen Standort zu suchen. Eine der großen Leipziger Buchhandlungen oder die Stadtbibliothek wären angemessene Lösungen und für Leser zentral zu erreichen.

Die letzten vier Teams stehen fest: Kochen Sie doch mal die WM-Gerichte nach!

Auf der Leipziger Buchmesse 2014 habe ich Katrin Roßnick kennengelernt. Sie ist Autorin eines WM-Kochbuches, in dem sie Gerichte aus allen 32 Teilnehmerländern zum Nachkochen vorstellt. „Kick and Cook“ heißt der kulinarische Bestseller, der es während der WM schon dreimal mit Präsentationen ins SAT.1-Frühstücksfernsehen geschafft hat. Nun stehen mit Argentinien, Deutschland, Brasilien und den Niederlanden die Halbfinalisten fest. Und was isst man da so?

Kick and Cook CoverIn Deutschland gibt es Berliner Buletten mit Kräuter-Kartoffelsalat. Der Nachbar in Oranje bringt zwei Sorten Matjestatar auf den Tisch. In Argentinien werden scharfe Chorizo-Würste in Paprika-Tomaten-Soße serviert, und der Gastgeber tischt eine Reispfanne nach Maranhão-Art auf.

Die Zutaten aller Gerichte sind im Supermarkt um die Ecke erhältlich. Wir wünschen viel Spaß beim gemeinsamen Kochen – und möge es munden, auch wenn der eigene Favorit doch nicht den Pokal holt.

Katrin Roßnick, Kick and Cook. Das Kochbuch zur Fussball-WM 2014. Verlag Die Werkstatt, 1. Auflage 2013.

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Torjubel, Thunfisch und Tofu: Das Kochbuch zur Fußball-WM in Brasilien

Sie steht bei Hannover 96 mit dem Fanschal in der Kurve. Sie sammelt seit über 30 Jahren Kochbücher (nicht nachrechnen…). Im Urlaub fragt sie den Koch des Hotels immer nach seinen Rezepten. Und sie kann schreiben. Alles in einen Topf, gut durchgerührt, und das Ergebnis ist ein Kochbuch mit Rezepten aus den 32 teilnehmenden Nationen der Fußball-WM 2014 in Brasilien, gewürzt mit Infos rund um das Leder, das die Welt bedeutet. Ich habe Autorin Katrin Roßnick auf der Leipziger Buchmesse getroffen.

Autorin Katrin Roßnick. Quelle: www.hannover-schnitte.de

Autorin Katrin Roßnick. Quelle: http://www.hannover-schnitte.de

„Ich bin da schon ein bißchen verrückt“, lacht die Frau mit dem festen Händedruck. 2006, als Hannover Spielort der Fußball-WM war, entstand die erste Buchidee. Mit dem Konzept „32 Mannschaften – 32 Spiele – 32 Rezepte“ fuhr Katrin Roßnick vor der Fußball-WM 2010 auf die Frankfurter Buchmesse, um einen Verlag zu suchen – damals noch zu blauäugig und ohne Gefühl für die Vorlaufzeit einer Buchproduktion. Was jetzt mit dem Titel „Kick and Cook“ in einer Startauflage von beachtlichen 6.000 Exemplaren vorliegt, ist professionell: Jede Teilnehmernation wird mit einem Rezept vorgestellt, das jeweils eine landestypische Zutat enthält. „Alle Zutaten sollen im Supermarkt um die Ecke erhältlich sein.“ Das ist zum Beispiel im Iran der Safran und für Kroatien Rosenwasser. Die Rezepte stammen aus dem Fundus der Autorin (es mögen wohl mehrere Zehntausende sein) und von Freunden aus den WM-Ländern.

Kick and Cook Cover„Natürlich habe ich alles selbst gekocht“, betont Katrin Roßnick. Die Gegenkontrolle gab es durch den Foodfotografen Andreas Keudel, Freunde, Familie und Kollegen. Für Deutschland gehen Berliner Buletten mit Kräuter-Kartoffelsalat an den Start, Nachbar Niederlande serviert zwei Sorten Tartar vom Matjes, und beim Außenseiter Bosnien und Herzegowina kommen Hackfleischröllchen vom Grill auf den Tisch.

Und nach der WM? Na klar: Nach dem Turnier ist vor dem Turnier. Katrin Roßnick wird die Qualifikationsspiele zur WM 2018 in Russland verfolgen und schon mal die passenden Rezepte heraussuchen…

Katrin Roßnick, Kick and Cook. Das Kochbuch zur Fussball-WM 2014. Verlag Die Werkstatt, 1. Auflage 2013.

Leipziger Buchmesse 2014: Die roten Schweizer Lesebänke sind wieder da

Zurück: Eine Schweizer Lesebank im Clara-Zetkin-Park. Foto Detlef M. Plaisier

Zurück: Eine Schweizer Lesebank im Clara-Zetkin-Park. Foto Detlef M. Plaisier

Sie waren Gastgeschenk und Blickfang zur diesjährigen Leipziger Buchmesse: Die roten Schweizer Lesebänke prägten das Stadtbild an zentralen Orten vor Buchhandlungen und in Parks – und genauso schnell waren sie wieder verschwunden. Nach fast drei Monaten Abwesenheit kommt jetzt ein Teil der literarischen Sitzgelegenheiten zurück.

Zehn der ursprünglich 40 Bänke wurden der Stadt Leipzig jetzt vom Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) übereignet. Fünf von ihnen sind bereits im Lesegarten des Clara-Zetkin-Parks südlich des „Schachhäuschens“ dauerhaft aufgestellt. Sie verbleiben in der kleinen Anlage bis zur geplanten Sanierung in den nächsten Jahren. Mit der Aufstellung wird die Tradition des Lesegartens an dieser Stelle aus den 1950er Jahren wiederbelebt. Die anderen fünf Bänke bleiben zunächst in einem Depot der Stadt, um eventuell durch Graffiti beschädigte Bänke schnell austauschen zu können. „Diese Gegend ist dafür aber weniger anfällig“, ist Gerald Biehl vom Amt für Stadtgrün und Gewässer zuversichtlich.

Um die literarische Freundschaft zwischen Leipzig und der Schweiz zu untermauern, hat der SBVV zusätzlich eine Mini-Handbibliothek mit 100 Ausgaben Schweizer Literatur gestiftet. Die Bücher können im Schachhäuschen während der Öffnungszeiten ausgeliehen werden (Mai bis September jeweils montags, mittwochs und freitags von 14 bis 18 Uhr). Für das Schweizer Buchgeschenk haben städtische Tischler eigens Regale angefertigt.

EinkaufsApp LChoice (reloaded): Post aus München

LeipzigAppt Shirt April 2014LeipzigAppt Shirt April 2014 IINatürlich freue ich mich über 120.000 Klicks auf diesem Blog. Aber manchmal gibt es Dinge, die einfach wichtiger sind.

Gestern erhielt ich einen großen Umschlag von MChoice. Über die EinkaufsApp LChoice des Münchener Unternehmens hatte ich hier im Rahmen der diesjährigen Buchmesse berichtet. Jetzt schreibt mir Lukas Häde, der gerade bei MChoice sein Praxissemester absolviert – sozusagen auf den letzten Drücker im letzten BWL-Semester an der Hochschule Kempten. Auch die Bachelorarbeit wird im Anschluss von MChoice betreut. Dem Schreiben liegt ein T-Shirt „Leipzig appt“ bei, auf das ich schon während der Buchmesse ein Auge geworfen hatte.

Vielen Dank – ich werde es mit Stolz tragen und hoffe sehr, dass sich LChoice in Leipzig als Erfolgsmodell in vielen Branchen durchsetzt. Zur Bachelorfeier sind Sie gern nach Leipzig eingeladen!

Nach der Buchmesse: Schweizer Bücher für Litauen

Ich unterstütze seit 2002 als Förderer den Deutschen und Schweizer Lesesaal in der Kreisbibliothek Kaunas/Litauen. Heute habe ich der Leiterin Birute Alisauskaite je ein Exemplar von Franz Hohler, „Gleis 4“ und Roman Graf, „Niedergang“ für den Lesebestand gestiftet.

Leipziger Buchmesse 2014 auf Facebook: Kein Dank an Journalisten

Zum Frühstückskaffee lese ich folgenden Eintrag der Leipziger Buchmesse auf Facebook:

„Müde Füße, hungrige Mägen, WirrWarr im Kopf aber Glück und auch ein bisschen Stolz sind die Dinge, die uns im Moment am Meisten bewegen. Wir sind überwältigt von der positiven Resonanz und bedanken uns bei allen Ausstellern, Besuchern, Autoren und Mitarbeitern, die auch die Leipziger Buchmesse 2014 zu einem unvergesslichen Erlebnis für uns gemacht haben. Ihr seid einfach toll!“

Ich vermisse den Dank an die Journalisten aller Medien, die den Ruf der Buchmesse in die Welt tragen und auch in das Wohnzimmer um die Ecke. Oder ist das selbstverständlich und bedarf keiner Erwähnung, weil es ja unser Job ist?

Gegenwind für Amazon und Co.: Jetzt mit der mobilen App LChoice direkt lokal einkaufen

Die Idee ist so naheliegend, und doch ist die Markteinführung ein hartes Stück Arbeit. Mit der LChoice QR-Code Shopping App kann jeder Konsument die lokalen Händler unterstützen und unkompliziert einkaufen. Auf der Leipziger Buchmesse habe ich mit Vorstand Robert Bintig über das Modell „App locally“ gesprochen. 

LChoice LBM 2014David gegen Goliath? Noch sieht es so aus. Der Umsatz der deutschen Buchhandelsbranche steht kurz vor der 10 Milliarden-Grenze, einen Großteil davon schöpft der Internethandel mit Amazon und Co. ab. Die Idee, Käufer ausgerechnet über den digitalen Weg einer App zum lokalen Händler zurückzuholen, scheint zunächst widersinnig. Tatsächlich könnte dies in den nächsten Jahren der Königsweg für die Wiederbelebung des stationären Handels werden.

LChoice, eine kostenlose App des Münchener StartUp-Unternehmens MChoice im Apple-App-Store oder Google-Play-Store, ermöglicht es Usern, ihr Wunschbuch über das Smartphone zu suchen und zu erwerben. Nach der Registrierung mit Passwort und Postleitzahl werden die lokale Lieblingsbuchhandlung, Bezahldaten und Liefermethode ausgewählt. Für eine Bestellung wird der QR-/Barcode eingescannt oder die ISBN-Nummer vom Buchrücken eingegeben. Auch eine direkte Titelsuche ist möglich. Amazon und andere Webshops bleiben dabei außen vor, es nehmen ausschließlich lokale Händler an dem Programm teil. So werden Grenzen überwunden: Der stationäre Handel stellt sich auf die wachsende Mobilität der Konsumenten ein, Kunden können weiter bequem mobil bleiben und doch am Ort einkaufen. Es werden mit der App keine weiteren Produktdaten geliefert, die Beratung bleibt somit Aufgabe der Händler vor Ort. Daher steht das „L“ in LChoice für „Local“ (nicht für Leipzig, wie einige Besucher auf der Buchmesse vermuteten).

App locally LogoDie Ansage von Robert Bintig ist eindeutig: „Wir wollen die große universelle Einkaufs-App werden für viele Branchen und Millionen Produkte. Jede Stelle in der Welt ist ein Point of Sale.“ Zentrale Distribution wie bei Amazon projiziere die alte Welt ins Internet. Anstelle von Webshop und Warenkorb sei eine verlängerte Ladentheke gefragt. Andere Branchen zusätzlich zum Buchhandel sind bei MChoice im Visier, die Märkte in Österreich und der Schweiz werden gerade erschlossen. Vorrangig wird jetzt ein strategischer Partner gesucht, um den QR-Code als Marke zu etablieren.

Der Weg dahin mit bislang zehn Mitarbeitern ist noch weit. Leipzig appt bisher sehr verhalten. Drei Buchhandlungen haben sich dem Programm angeschlossen, als größte LUDWIG im Hauptbahnhof. Hugendubel und Lehmanns fehlen. Rolf Hammann, Unternehmenssprecher bei Lehmanns, teilte auf telefonische Anfrage mit, man prüfe dort Anfragen von mehreren Anbietern. Eine generelle Entscheidung über eine Beteiligung gebe es noch nicht. In der Zentrale von Hugendubel ist LChoice bisher nicht bekannt. Das Unternehmen nutzt MyeBooks als reine Lese-App.

Gastkommentar: Mein Buchmessefreitag 2014 / Von Sandra Gräfenstein

Autorin Sandra Gräfenstein. Foto: Detlef M. Plaisier

Autorin Sandra Gräfenstein. Foto: Detlef M. Plaisier

Einfach mal so einen Tag auf die Buchmesse? Geht nicht. Ich habe mich schon seit Tagen darauf vorbereitet, im Programmheft wichtige Veranstaltungen markiert und genau kalkuliert, wann ich wo wie am schnellsten hinkomme. Zur Einstimmung war ich gestern schon zur Lesung von Jens Lange „Stahlbetone, Kenotaphe – Brauttruhen von Mooreiche“ im Poniatowski.

Mein Buchmessefreitag beginnt pünktlich um neun in der Glashalle. Nur kurz umschauen, wie das Blaue Sofa dieses Jahr gestaltet ist, und schon geht’s auf zum Schweizer Forum, um einen guten Platz zum „Weckruf“ zu 9:30 Uhr zu ergattern. Der Weckruf ist laut (davon wird jeder wach, der mittlerweile in der Glashalle ist) und bringt mich ein wenig in die Schweizer Berge. Darauf folgt eine Fragerunde zur Schweiz… wunderbar und wissenswert. Die Schweizer spielen nicht „Mensch ärgere dich nicht“ sondern „Eile mit Weile“…

Schweizer Weckruf mit "Doppelbock". Foto: Detlef M. Plaisier

Schweizer Weckruf mit „Doppelbock“. Foto: Detlef M. Plaisier

Danach mache ich mich auf in Richtung CCL mit kurzem Abstecher in Halle 2, ich habe ja noch etwas Zeit… und so sehe ich zuerst bei der Bundesregierung vorbei und bekomme wieder ganz viel Material fürs Studium. Dieses Jahr veranstaltet die Bundesregierung eine Quizshow für Schüler mit Fragen zur deutschen Regierung und zur Welt. Puuuh… manche Fragen kann ich auch nicht beantworten. Danach geht’s noch zur Bundesbank, wo es Material zu Geld und Geldpolitik gibt und auch viele Fragen dazu beantwortet werden. Es gibt auch Papiergeld geschreddert und eingeschweißt zum Mitnehmen, ein schönes Dekostück.

Quelle: zdf.de

Quelle: zdf.de

Nun muss ich mich aber sputen. Um 11 Uhr gibt’s einen Vortrag im CCL von der EZB. Der Weg ins CCL ist leicht von Halle 2 aus – und nun? Keine Sorge, an den Treppen im CCL ist alles perfekt ausgeschildert. Seminarraum 13: Ebene +2. Super gefunden. Der Seminarraum ist angenehm klimatisiert und gut vorbereitet. Die Dozentin Kristin Gruner-Ziegler kommt von der Filiale der Deutschen Bundesbank Leipzig. Der Vortrag „Die Geldpolitik der EZB seit Ausbruch der Krise“ sollte 30 Minuten dauern. Es wurden spannende 45 Minuten daraus. Für weitere Fragen wurden alle Zuhörer an den Stand der Bundesbank in Halle 2 eingeladen, was ich auch für Fragen zum Material nochmals genutzt habe.

Das schnellste Fortbewegungsmittel auf der Buchmesse. Foto: Archiv Detlef M. Plaisier

Das schnellste Fortbewegungsmittel auf der Buchmesse. Foto: Archiv Detlef M. Plaisier

Nächster Treffpunkt: 13:30 Uhr am Blauen Sofa. Endlich Zeit, um mich in den Hallen genauer umzusehen. In Halle 2 gab es ganz viele Leseinseln für Kinder, Halle 4 war mit ganz viel Schweiz und etwas Fantasy belegt. Halle 5 brachte mir als erstes eine kleine Stärkung in Form einer großen Auswahl an Gummibärchen und zeigte mir dann alles Wichtige, um Karriere zu machen. Fragen zu Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen wurden nach Anmeldung beim Karrieretag beantwortet. In Halle 3 gab es wieder Infos pur zur Uni Leipzig, dem ARD Hörbuchforum und dem ARD TV-Forum.

Vor der Öffnung der Hallen. Foto: Archiv Detlef M. Plaisier

Vor der Öffnung der Hallen. Foto: Archiv Detlef M. Plaisier

Nun wieder auf zur Glashalle. Eine kurze Verschnaufpause im Eingangsbereich, um die Manga-Kostüme zu sehen. Dann zum ZDF-Stand, um Kuli, Mainzelmännchen-Figur DET und Pin einzusammeln, und dann direkt zum Blauen Sofa: Autorengespräch um 13:30 Uhr mit Julia Enke zu ihrem Buch „Charisma und Politik“. Das Buch scheint aufklärend zu sein, welchem unserer Politiker Charisma fehlt… Es kommt auf meine bisher recht kurze Liste der Bücher, die ich gern lesen möchte.

Mein Gefühl sagt: Mittagszeit – dabei ist es schon nach 14 Uhr. Also einmal umschauen, was es alles so gibt in der Glashalle. Crêpes, Pizza, Hotdogs, Suppen, Kuchen. Ich entscheide mich für asiatische Nudeln mit Gemüse für fünf Euro.

Manga-Comic-Convention LBM 2014. Foto: Detlef M. Plaisier

Manga-Comic-Convention LBM 2014. Foto: Detlef M. Plaisier

Nach der Stärkung habe ich mir nochmals Halle 3 etwas genauer angeschaut und dann einen kurzen Abstecher in Halle 1 zur Manga-Comic-Convention gemacht. Die Halle 1 ist voller schöner Kostüme mit einer riesigen Bühne, auf der gerade ein Kampf der Jedi-Ritter nachgestellt wird. Manga und Comic ist nicht gerade meins, aber den Kampf der Jedi musste ich mir anschauen. Die Lichtschwerter waren einfach Klasse!

Jetzt wieder zurück in Halle 3 zur Uni Leipzig. Die Sitzplätze sind leider genauso hart und ungepolstert wie im letzten Jahr, die Themen aber genauso spannend. Thema um 16 Uhr ist die Eurokrise. Die einen Reden nur darüber, die anderen leben damit. Interessant, wie das in Portugal gesehen wird und wie man dort damit umgeht.

Leider kann nicht bis zum Schluss bleiben. Da wartet nämlich um 17 Uhr der Schweizer Ausklang in der Glashalle auf mich. Und es war die richtige Entscheidung: Christian Uetz, Performer und Autor, stellt sein „Schweizer Requiem“ vor. Ein gelungener Ausklang mit viel Humor.

So, nun habe ich all meine Stationen mitgenommen, die ich mir ausgesucht hatte, bin voll und ganz zufrieden und freue mich schon jetzt … auf die nächste Buchmesse vom 12. – 15.03.2015. Der Urlaub ist schon im Kalender vorgemerkt – genau wie die freien Tage zum WGT…