Irgendwie war es ja abzusehen: Bei zwei kreativen Eltern muss das Kind doch auch so eine Ader haben. Milena Quitz studiert an der Uni Halle Japanologie und hat die vergangenen zwei Jahre in Japan gelebt. Ihre Mutter Marion arbeitet als vielseitige freie Künstlerin in Leipzig, der Vater Ivo Bauer spielt als Botschafter Leipzigs Viola im Leipziger Streichquartett und tourt rund um den Globus. Nun zieht die gemeinsame Tochter nach: Die 23jährige Milena gewann einen renommierten japanischen Literaturpreis und ließ dabei über 5.00o einheimische Bewerber hinter sich. Als Preisträgerin erhält sie nun 2.000 Euro.
Der Anfang gestaltete sich eher schleppend: Das Abitur am Evangelischen Schulzentrum gelang so lala, ein Pädagogikstudium in Chemnitz brachte keine Erfüllung. Doch da waren die kleinen Geschenke, die Vater Ivo immer mal wieder aus Japan mitgebracht hatte. So kam es dann zum Studium der Japanologie und dem Aufenthalt im Land der aufgehenden Sonne.
„Das war harte Arbeit“, blickt Milena Quitz zurück. Besondere Herausforderung waren die Schriftzeichen und die Grammatik. Da kam ein Text schon mal mit roten Korrekturanmerkungen übersät zurück. Umso überraschender jetzt die Nachricht von der Auszeichnung. Thema des Aufsatzes von Milena Quitz in 800 Zeichen war „Die Kraft der Wörter“ – quasi ein autobiographisches Thema: Jeder kann einen eingeschlagenen Weg korrigieren, indem er eine neue Tür öffnet, hinter der vermeintlich eine bessere Zukunft liegt. Für Milena waren das Menschen und Kultur Japans. In Japan selbst ist eine solche Umkehr eher ungewöhnlich. So konnte die junge deutsche Studentin inhaltlich und erzählerisch auf sich aufmerksam machen und traf gleichzeitig einen Nerv der japanischen Lebensart.